body & language

Als dritte und finale Produktion des Festivals CHINESE REFLECTIONS präsentiert das Pumpenhaus die eindringliche, wuchtig nachhallende Solo-Performance I DIDN’T SAY ANYTHING (4. +5. Oktober). Choreograph Lian Guodong und Tänzerin Lei Yan erkunden darin Ausdrucksformen, die über bekannte Theatersprachen weit hinausweisen.

In der dunklen Weite des Raumes ist anfangs nur ein rhythmisches Klatschen zu vernehmen. Verursacht von den Boxhandschuhen, die die am Boden liegende Tänzerin Lei Yan trägt – an den Füßen. Der Auftakt einer Soloperformance, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Körperkraft jenseits abgezirkelter Bewegungen zu entdecken und zu entfesseln. Mit einer body language neuen Typs zu experimentieren, die ganz ohne Worte auskommt. Sich aber eben Boxhandschuhen oder zerbrochener Glasflaschen als Requisiten bedient.

Die Performance I DIDN’T SAY ANYTHING sprengt Sehgewohnheiten und bekannte Ausdrucksformen. Die Tänzerin Lei Yan, Absolventin der Beijing Dance Academy, hat dieses Solo zusammen mit ihrem Ehemann, dem Choreographen Lian Guodgong inszeniert. Die beiden sind herausragende Protagonisten eines modern dance in China und mit ihrem Stück unter anderem auch auf der ersten chinesischen Biennale für zeitgenössischen Tanz überhaupt in Shanghai vertreten.

Lei Yan hat unter anderem für die Beijing Modern Dance Company und das Tao Dance Theater getanzt, mit dem sie zu Festivals unter anderem in Sydney, London, Taiwan und Wien eingeladen wurde. Lian Guodong arbeitet seit 2006 als unabhängiger Choreograph und hat zusammen mit Lei Yan die „Lei-Dong work station“ außerhalb des fünften Innenstadt-Rings von Peking gegründet, wo sie an ihren Kreationen arbeiten und Workshops anbieten.

Beide sind seit Jahren auch dem Paper Tiger Theater Studio in Beijing künstlerisch verbunden, einer unabhängigen Theatergruppe unter der Leitung von Tian Ge Bing, die zu den ersten Adressen der freien Szene Chinas zählt und regelmäßig zu Festivals im Westen eingeladen wird.

Foto: Pumpenhaus /FAN, Con

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