Viele Flächen stark geschädigt – Wald in Westfalen-Lippe geht es schlecht
Westfalen-Lippe (lwl). Laut Waldzustandsbericht der Bundesregierung ist nur noch jeder fünfte Baum in Deutschland gesund. Auch den Wäldern, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bewirtschaftet, haben Extremwetter und Schädlinge stark zugesetzt. Um die rund 1.000 Hektar Wald an über 20 Standorten in der Region zu schützen, sollen in Zukunft vor allem auf Schadflächen Mischwälder aufgeforstet werden.
“Sehr viele Fichten sind dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen”, erklärt Haike Volz vom zuständigen LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb. So seien etwa in Warstein, Hemer, Ammeloe und Hagen Flächen von bis zu 40 Hektar fast vollständig zerstört. “Die Fichten haben dem Massenbefall so gut wie nichts entgegenzusetzen.” Hinzu komme der Wassermangel der letzten Jahre, der vor allem den Buchen in Münster und Lengerich stark zusetze.
Einige Schäden können für Waldbesucher sogar gefährlich werden:
“Viele Ahornbäume leiden an der sogenannten Rußrindenkrankheit, einem Pilzbefall, der auch die Atemwege beeinträchtigen kann”, erklärt Volz. In der Öffentlichkeit bekannter ist der Eichenprozessionsspinner, dessen Brennhaare zu Hautreizungen führen. Damit trotzdem niemand auf einen Waldspaziergang verzichten muss, lässt der LWL seine Waldflächen laufend von Revierförster:innen und anderen Forstdienstleister:innen untersuchen und pflegen.
“Um für eine Zukunft mit steigenden Temperaturen und weniger Niederschlägen gewappnet zu sein, setzen wir vor allem auf Mischwälder aus Laub- und Nadelbäumen”, sagt Volz. Wo alte Bäume abgestorben sind, fördere man die natürliche Verjüngung durch Samen nahestehender Mutterbäume und junge Baumsetzlinge – ein langwieriger und aufwändiger Prozess, da die empfindlichen Pflanzen vor Umwelteinflüssen und Wildverbiss geschützt werden müssen. Klar ist aber auch: “Retten können wir unsere Wälder letztlich nur mit einer erfolgreichen Klimaschutzpolitik.”