Team Hämmerling TuS Sennelager erwartet den Deutschen Meister des Jahres 2016

13.00 Uhr startet am morgigen Freitag die Liga.

Tennisspieler
Mit Kacper Zuk als Nummer eins eröffnet am morgigen Freitag das Team Hämmerling TuS Sennelager beim Hövelhofer Tennis Club Blau-Weiss die Tennis-Bundesliga-Saison 2021.

Paderborn-Sennelager. Erst die Zahlen verdeutlichen, wie lange die 1. Tennis-Point Bundesliga Herren pausiert hat: 692 Tage. Am 11 August 2019 beendete das Team Hämmerling TuS Sennelager mit der Begegnung in der Domstadt beim Kölner THC Stadion Rot-Weiss die damalige Saison und am kommenden Freitag, 09. Juli 2021, startet nach rund 101 Wochen die nationale höchste Spielklasse wieder im deutschen Mannschaftssport. Eine derartige Unterbrechung hat die 1972 gegründete Liga in seinen 50 Jahren noch nie erlebt und es bleibt zu hoffen, dass wir als Gesellschaft von solche Pandemien künftig verschont bleiben.

„Ich freue mich sehr darauf, das wieder gespielt wird“, sagt Hauptsponsor Ralf Hämmerling, „denn es sah eine lange Zeit nicht danach aus. Als dann die Diskussionen um Spielen oder Nichtspielen vor vier Wochen beendet waren und der Spielplan feststand, begann doch für uns erst die eigentliche Arbeit. Es mussten Gespräche mit unseren Partnern und Sponsoren geführt werden, doch ich konnte feststellen, wir haben ein sehr gutes Standing in der Öffentlichkeit. Nun kann es losgehen.“

Während der Unternehmer und Teammanager Ralf Hämmerling Sponsorenakquise betreibt, musste der 320 Mitglieder starke Hövelhofer Tennis Club Blau-Weiss (HTC) seine Anlage bundesligagerecht herrichten. „Natürlich sind unsere Plätze in Ordnung“, so Daniel Didier (1. HTCVorsitzender), „doch ein solcher Spielbetrieb hat ganz andere Anforderungen.“ So mussten die Zuund Abwege sowie die Naturtribünen gärtnerisch freigemacht werden, Zäune gerichtet und die entsprechenden Umkleidekabinen auf dem angrenzenden Fußballplatz für die Tennisprofis gebucht werden. Zudem wurden auf der Anlage die entsprechenden Stände der Werbepartner und die Banden an den beiden Courts angeordnet und Verkaufswagen für die Gastronomie geordert.

Inzwischen hat die Anlage mit Tribünen und den blau-weißen HTC-Fahnen ein schmuckes Aussehen. „Wir nutzen die Bundesliga-Spiele, zum einen um Weltklassetennis zu präsentieren, und zum anderen um uns als einen modernen Tennisclub in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und wenn wir auf diesem Wege auch noch Mitglieder gewinnen könnten, dann hat sich unser Engagement gelohnt“, sagt der HTC-Vorsitzende.

Auf einen entsprechenden Zuschauerzuspruch hofft Teamchef Marc Renner, der allerdings bedauert, dass die Zuschauerzahl aus 2019 nicht überboten werden kann. Während im ersten Jahr der Zugehörigkeit im Schnitt 1.100 Besucher die Heimspiele verfolgten, sind Corona bedingt nur 500 Zuschauer zugelassen. „Wenn wir bei dieser Zahl dann jedes Mal ausverkauft sagen können, dann hört sich das doch sehr gut an“, meint Marc Renner und ist überzeugt davon, „dass schaffen wir.“ Was sportlich zum Liga-Auftakt sehr schwer sein wird, sind die beiden ersten Begegnungen am Freitag gegen Badwerk Gladbacher HTC und dann zwei Tage später am Sonntag beim fünffachen und aktuellen Deutschen Meister Grün-Weiss Mannheim. „Wir sind bereit, den einen oder anderen sportlich zu ärgern“, so Renner, doch beide Team haben ihre Kader so ausgerichtet, dass sie um die Titel mitspielen können.“

Zum Beispiel haben die Gladbacher, die 2016 schon einmal Deutscher Meister waren, an Nummer eins den 25-jährigen Christian Garin gemeldet, der aktuell die Nummer 20 der Tenniswelt ist. Und dahinter sind mit dem Spanier Albert Ramos-Vinolas (ATP 39) und dem Tschechen Jiri Vesely (ATP 72) zwei weitere Top-100-Profis gemeldet. Ob sie in Hövelhof dabei sein werden, ist offen. Badwerks-Teamchef Henrik Schmidt lässt sich nicht in die Karten schauen und hat auf Nachfrage keine Namen bekannt gegeben.

Kein Geheimnis macht dagegen Marc Renner aus seinem Aufgebot, obwohl fast alle in dieser Woche im Turniergeschehen waren. „Am Dienstag hatte ich lediglich zwei Spieler“, sagt Renner, der mittlerweile seinen Kader zusammen hat. Der Pole Kacper Zuk (ATP 168) ist die Nummer eins und es folgen die beiden Tschechen Zdenek Kolar (ATP 232) und Jonas Forejtek (ATP 314) Dahinter kommen die beiden französischen Neuzugänge Antonie Cornut-Chauvinc (ATP 495) und Daniel Cukierman (ATP 745). Des Weiteren sind Jan Zielinski (ATP-Doppel 159) und Daniel de Jonge (ATP 1152) dabei.

Für eine große Überraschung sorgte dagegen Hämmerlings Nummer eins, der 24-jährige Hubert Hurkacz (ATP 18) am gestrigen Mittwoch in Wimbledon. Vor wenigen Wochen triumphierte der aus Warschau stammende Profi mit Titelgewinn beim 1.000er ATP-Event in Miami und nun fegte er im Viertelfinale keinen geringeren als sein Kindheitsidol Roger Federer mit 6:3, 7:6(4), 6:0 vom Centre Court und steht im Halbfinale. „Als ich den Platz verließ und mir bewusst war, dass ich gegen Roger gewonnen habe, merkte ich, es wurde ein Traum wahr, besonders hier auf dem Rasen in Wimbledon“, so ein überglücklicher Sieger Hurkacz in der abschließenden Pressekonferenz nach dem Match, „und es fühlt sich auch besonders an“. Im Semifinale trifft er nun auf den Italiener Matteo Beretini (ATP 8). Die Frage, tritt er in dieser Saison auch für das Team Hämmerling TuS Sennelager an, beurteilt Marc Renner eher skeptisch: Nach meinem Kenntnisstand fliegt er von London zurück nach Polen und bereitet sich dort auf Olympia vor. Ich werde ihn aber nochmals kontaktieren.“

Spielbeginn am Freitag ist um 13.00 Uhr und die Kasse zur HTC-Anlage (Von-der-Recke-Straße 30, 33161 Hövelhof, ab 12.00 Uhr geöffnet.

Foto: ©ATP-Cup-2020

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