Beratung als Schlüssel bei Studienzweifel & Studienabbruchgedanken

Studie untersucht die Einflussmöglichkeiten von Beratungsangeboten auf den Studienverlauf.

Zweifel am Studium sind keine Seltenheit: 56% der befragten Studierenden in NRW geben an, Erfahrungen mit Studienzweifel gemacht zu haben. Die Gründe dafür sind vielfältig, genauso wie die Wege damit umzugehen – vom Wechsel des Studienfachs bis hin zum endgültigen Ausstieg aus dem Hochschulkontext. Ob der weitere berufliche Werdegang der Zweifler:innen erfolgreich verläuft, hängt nicht zuletzt mit der Unterstützung zusammen, die sie in der Phase des Umbruchs erleben. Doch wird jungen Menschen durch Beratungsangebote an Hochschulen wirklich geholfen? Eine Studie gibt Aufschluss.

Studienzweifel und Studienausstieg enttabuisieren und die Beratungsangebote an Hochschulen intensivieren – das waren die Ziele des Projektes „Next Career“, das von 2017 bis 2020 vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen beauftragt und vom matrix-Team durchgeführt wurde. Parallel sind an 20 NRW-Hochschulen Beratungsangebote speziell für Studienzweifler:innen und -abbrecher:innen entstanden, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Diese Hochschulprojekte haben intensiv an Next Career mitgewirkt und über verschiedene Innovationsgruppen gemeinsam neue Impulse für die Ansprache der Zielgruppen und deren Beratung gesetzt und eingeführt. Darüber hinaus sollte im Projekt das Ausmaß des Studienzweifels sowie das Wirkungspotenzial von Beratungsangeboten untersucht werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und 20 Hochschulen in NRW hat matrix eine Studie entwickelt, die nun veröffentlicht wurde.

3.087 Exmatrikulierte des Jahrgangs 2019 wurden befragt – das Ergebnis: Über die Hälfte hatten im Verlauf ihres Studiums mit Studienzweifel zu kämpfen. Verstanden wird hierunter die ernsthafte Erwägung, den Studiengang zu wechseln oder das Studium sogar ganz abzubrechen. Die Gründe hierfür sind vor allem Leistungsprobleme (30%) oder die mangelnde Identifikation mit dem Studium (25%). Auch ungünstige Studienbedingungen (13%) wie ein fehlender Praxisbezug oder unklare Anforderungen können Zweifel auslösen.

Die Studie zeigt außerdem: Beratungsangebote sind für den Studienerfolg und die -orientierung sehr wichtig. Die überwiegende Mehrheit der Studierenden nimmt im Laufe des Studiums mindestens ein Beratungsangebot an der Hochschule in Anspruch – auch Studierende, die sich mit Studienzweifel auseinandersetzen. Es zeigt sich, dass Zweifelnde mit Abbruchgedanken ihr Studium nicht zwangsläufig beenden. Diejenigen, die Angebote der Studienberatung wahrgenommen haben, studieren häufiger erfolgreich.

Alle Ergebnisse der Studie können hier eingesehen und heruntergeladen werden:
https://matrix-gmbh.de/blog/2021/07/14/studie-zum-thema-studienzweifel-und-studienabbruchgedanken/

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