Aufsteiger TSV 1860 Rosenheim das Überraschungsteam der Saison

Paderborn. So richtig einzuordnen ist die 1. Tennis-Point-Bundesliga Herren auch nach vier Spieltagen noch nicht so richtig. Das gilt sowohl für die Tabellenspitze als auch für das Tabellenende und sie ist und bleibt derzeit eine Wundertüte. Kaum einer hätte vorhersagen können, dass Badwerk Gladbach vor dem nächsten Spieltag am kommenden Sonntag (25. Juli) als einziges von zehn Teams ungeschlagener Spitzenreiter mit 7:1 Punkten vor dem TC Großhesselohe und dem Titelverteidiger Grün-Weiss Mannheim (beide je 6:2 Punkte) das Klassement anführt.

Dahinter auf der fünften Position rangiert der Aufsteiger TSV 1860 Rosenheimer Unterstützungskasse. Die Oberbayern kamen auf eigener Anlage zu zwei überraschenden Siegen gegen den Rochusclub Düsseldorf (6:0) sowie gegen den Deutschen Meister Grün-Weiss Mannheim (4:2). Dazwischen gab es ein Unentschieden bei Kurhaus Lambertz Aachen und am vergangen Sonntag ein unerwartete 2:4 Niederlage gegen den Kölner THC Stadion Rot-Weiss. Gegen die Domstädter gelang dem Team Hämmerling TuS Sennelager ein makelloser 6:0 Erfolg am dritten Spieltag. Dem bisher einzigen Sieg der Ostwestfalen in der Saison. Und was sagen diese Quervergleiche aus? Nichts.

Die Ursachen sind in der Tatsache begründet, dass auf Grund von Turnieren in Europa – letzte Woche Hamburg und Bastad, diese Woche Umag und Gstaad, nächste Woche Kitzbühel – sowie in den USA und den inzwischen angelaufenen Olympischen Spielen in Tokio ein Gros der Tennisprofi anderweitig im Einsatz ist. So ist es ein schwieriges Unterfangen, dann auch stets die zuvor geplanten Spieler letztlich im Team zu haben. So hat beispielsweise der Aufsteiger bis dato schon elf Spieler eingesetzt. Ein aktueller Anruf bei deren Sportlichen Leiter Dieter Dörfler brachte Personell auch nichts Erhellendes im Hinblick auf ihre sonntägliche Begegnung gegen das Team Hämmerling auf der Anlage des Hövelhofer Tennis Club Blau-Weiss (HTC). „Wenn ich das einmal wüsste“, war die Antwort von Dörfler, „denn alle sind irgendwo noch im Turniergeschehen.“

Ähnlich sieht die Szenerie beim ostwestfälischen Tabellenvorletzten aus, der bisher acht Akteure aufgeboten hat. Vier Partien haben bis lang lediglich Antoine Cornut-Chauvinac (ATP 506) und Daniel Cukierman (ATP 664) bestritten, die in jedweder Hinsicht sportlich wie kämpferisch stets zu überzeugen wussten. Doch an ihren Matches an Position eins und zwei trafen sie auf Kontrahenten trafen, die im ATP-Ranking um mehrere hundert Plätzen vor ihnen notiert sind. So muss zunächst auch abgewartet werden, sieht einmal von den beiden zur Verfügung stehenden Franzosen ab, wer gegen die Rosenheimer tatsächlich dabei sein wird. Denn eines ist klar, es müssen Siege gebucht werden, wenn man nicht schon zur Saisonmitte den Anschluss an die sicheren Tabellenplätze verlieren will.

Von daher kreisen die Gedanken beim Hämmerling-Duos demzufolge um Namen wie Jozef Kovalik (ATP 130), Juan Manuel Cerundolo (ATP 144) oder Zdenek Kolar (ATP 179). Des Weiteren könnte der polnische Doppelspezialist Jan Zielinski (ATP-Doppel 149) sowie David Pel (ATP-Doppel 76) dabei sein.

Seine derzeit beste sportliche Verfassung stellte der 30-jährige Niederländer erst am vergangenen Sonntag im schwedischen Bastad beim 250er Event unter Beweis. Mit seinem ein Jahr jüngeren Landsmann Sander Arends gewann er erstmals ein Turnier der ATP World Tour mit einem 6:4, 6:2 Erfolg gegen die deutsch-französischen Paarung André Begemann/Albano Olivetti. Käme eine solche Formation zustande, während die Perspektive auf einen Erfolg zweifelsohne besser als bisher.

Prominenter Besuch am Sonntag bei der Heimbegegnung des Team Hämmerling TuS Sennelager und demzufolge gilt auch für die Gästen Daumendrücken für den Tabellenvorletzten. Der SC Paderborn bestreitet am Samstag (Anstoß 13.30 Uhr) beim 1. FC Heidenheim seinen Saisonauftakt in der 2. Bundesliga und tags darauf sind unter anderem Fabian Wohlgemuth (Geschäftsführer Sport) und möglicherweise auch Trainer Lukas Kwasniok zu Gast auf der Anlage des Hövelhover Tennis Club Blau-Weiss. Regelmäßig unter den Zuschauern in der ersten Saison 2019 war auch Dr. Carsten Linnemann. Der CDU-Politiker ist Stellvertretender Bundestags-Fraktionsvorsitzender und beim SCP Vizepräsident.

nach oben