Mehr Fehltage wegen Schlafstörungen in Bielefeld

Schlafstoerungen: Frau liegt wach im Bett.
Zu wenig Schlaf kann nicht nur zu Konzentrationsproblemen und Leistungsverlust führen. Langfristig können Schlafstörungen auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychische Probleme begünstigen.

Bielefeld. Ein hektischer Alltag, hoher Termindruck, Schichtarbeit, Sorgen und auch Ängste bewirken bei vielen Menschen in Bielefeld Probleme beim Ein- und Durchschlafen. In den letzten Jahren nehmen die Krankmeldungen aufgrund von Schlafstörungen kontinuierlich zu – insbesondere in der Corona-Pandemie. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach entfielen bei AOK-versicherten Beschäftigten in Bielefeld auf nichtorganische Schlafstörungen im Jahr 2021 insgesamt 2.376 Fehltage. Das sind 36,5 Prozent mehr als noch in 2020 mit 1.741 Ausfalltagen. Im Vergleich zu 2019 (1.518 Fehltage) liegt das Plus sogar bei 56,5 Prozent. „Die Zunahme der Arbeitsunfähigkeitstage ist alarmierend. Ursachen können neben Termin- und Leistungsdruck auch Schichtarbeit, psychische Belastungen oder eine intensive abendliche Nutzung von TV, Computer oder Smartphone sein“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner anlässlich des Welt-Schlaftages am 19. März. „Der Schlaf hat für die Gesundheit eine wichtige Funktion. Neben sportlicher Aktivität und ausgewogener Ernährung ist er einer der Grundpfeiler für einen fitten Körper und Geist“, so Wehmhöner.

Zu viel Stress oder zu fettes Essen, private Probleme, zu viel Koffein oder Alkohol, aber auch körperliche oder psychische Erkrankungen oder die Nebenwirkung von Medikamenten: Es gibt viele Ursachen für schlechten Schlaf. Und die Folgen können gravierend sein: Schlaf ist lebenswichtig, denn vor allem im gesunden Schlaf entspannt und erholt sich der gesamte Körper. Ist der Schlafrhythmus aber gestört, kann es zu dauerhaften, gesundheitlichen Problemen kommen. Schlafmangel führt zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Leistungsverlust, kann langfristig aber auch Erkrankungen zum Beispiel des Herz-Kreislauf-Systems verursachen oder die Entstehung von Diabetes oder psychischen Problemen begünstigen. „Es ist wichtig, die eigenen Batterien durch einen gesunden Schlaf wieder aufzuladen. Ausreichend Schlaf steigert unser Wohlbefinden und die Lebensqualität“, so Wehmhöner.

Daher sei es wichtig, bei Ein- und Durchschlafstörungen dem individuellen Problem auf die Spur zu kommen, um gezielt etwas gegen die Schlafprobleme zu unternehmen. „Wer auf allgemeine Verhaltensregeln der Schlafhygiene achtet, kann schon viel dazu beitragen, dass sich der Schlaf-Wach-Rhythmus harmonisiert“, sagt Wehmhöner. Dazu gehört eine angenehme Schlafumgebung mit kühler Zimmertemperatur, der Verzicht auf schwere Mahlzeiten vor dem Zubettgehen sowie auf Koffein, Alkohol und Nikotin. Auch mehr Bewegung im Alltag und ein abendlicher Spaziergang anstatt Fernsehen, Smartphone oder Laptop können helfen, den natürlichen Schlafrhythmus wiederherzustellen. Lassen sich die Schlafprobleme nicht beheben und leiden Betroffene häufig und regelmäßig unter Abgeschlagenheit und Konzentrationsproblemen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Der tägliche Bedarf an Schlaf ist bei jedem Menschen unterschiedlich. In einer Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) gaben 81,6 Prozent der Befragten an, zwischen sechs und acht Stunden täglich zu schlafen. In dieser Spanne liegt auch die optimale Schlafdauer: Wissenschaftler empfehlen für Erwachsene in der Regel eine Schlafdauer von mindestens sieben Stunden. Aber: Die tatsächliche optimale Schlafdauer ist äußerst individuell. Und sie verändert sich im Laufe des Lebens. Generell gilt: Wenn wir uns am Morgen wach und ausgeruht fühlen, haben wir ausreichend geschlafen.

Foto: AOK/hfr

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