Bielefelder Stadtelternrat verärgert über Streichung des Prognosemodells “Elternwille”

Stadtelternrat

Der Stadtelternrat Bielefeld zeigt sich tief verärgert über die Entscheidung, das Prognosemodell “Elternwille” aus der Ganzheitlichen Schulentwicklungsplanung zu streichen. Diese Entscheidung stößt bei vielen Eltern auf Unverständnis und Enttäuschung.

Unverständnis über die Entscheidung

Tim Seidel, der 2. Vorsitzende des Stadtelternrats, kommentiert diese Entscheidung wie folgt: “Uns ist vollkommen unverständlich, dass lediglich die CDU und FDP für den Antrag der FDP gestimmt haben. Die mehrheitliche Ablehnung des Antrags hat im Vorstand und Beirat sehr zu Unmut geführt.” Diese Ablehnung des Antrags zur Weiterführung des Elternwillensmodells ohne ausreichende Diskussion sorgt für große Besorgnis unter den Eltern der Stadt.

Eigenmächtige Entscheidung des Amts für Schule

Das Amt für Schule hat eigenmächtig entschieden, die zweite Prognose mit Berücksichtigung des Elternwillens nicht mehr zu verwenden und sich stattdessen allein auf die Basisprognose zu stützen. Der Antrag der FDP zur Weiterführung mit dem Elternwillen wurde mit Mehrheit abgelehnt, ohne die Gründe hierfür zu erörtern. Tim Seidel fügt hinzu: “Es fand keine Diskussion hierzu statt. Die Koalition hat sich einheitlich ohne Besprechung gegen den Antrag ausgesprochen. Demnach haben sich SPD, Grüne und Linke schon im Vorfeld gegen die weitere Einbindung vom Elternwillen entschieden.” Dies wirft ernsthafte Fragen zur Transparenz und demokratischen Entscheidungsfindung auf.

Elternwillen als realitätsnähere Prognosevariante

Michael Stelter, ein weiteres Vorstandsmitglied des Stadtelternrats, betont: “Natürlich sind beim Prognosemodell Elternwille mehr Variablen vorhanden. Trotzdem sind diese Zahlen einfach näher an der Realität, da sie das Wahlverhalten von uns Eltern berücksichtigen.” Selbst das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFG-FI) empfiehlt Eltern auf seinem “Familienportal”: Die richtige Schulform sollte dem Leistungsvermögen und der Lernbereitschaft Ihres Kindes entsprechen. Steht die passende Schulform fest, sollten Kriterien wie das Unterrichtsangebot und das pädagogische Konzept der Schule hinzugezogen werden. Als weitere für Eltern und Kinder relevante Kriterien werden dort genannt: kurzer Schulweg, außerschulische Angebote, Mittagsverpflegung und Betreuungsangebote.

Die Entscheidung, das Prognosemodell “Elternwille” aus der Ganzheitlichen Schulentwicklungsplanung zu streichen, hat beim Stadtelternrat Bielefeld große Verärgerung ausgelöst. Die Ablehnung des Antrags zur Weiterführung ohne ausreichende Diskussion sowie die eigenmächtige Entscheidung des Amts für Schule werfen Fragen zur Transparenz und demokratischen Entscheidungsfindung auf.

Eltern betonen, dass das Elternwillenmodell realitätsnähere Ergebnisse liefert und wichtige Variablen berücksichtigt. Die Diskussion über die Einbindung des Elternwillens in die Schulentwicklungsplanung sollte weitergeführt werden, um eine gerechte und bedarfsgerechte Bildung für die Schülerinnen und Schüler in Bielefeld sicherzustellen.

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